Dienstag, 11. November 2008

Amerika - ich komme

Das Wochenende verging mit Koffer packen und Wohnung leeren für den Austauschbesuch aus Kanada. Freitag hatte ich schon mein Büro weitestgehend von Persönlichem "gesäubert". Das fühlte sich schon komisch an. Samstag und Sonntag räumte ich dann meinen Schrank leer und verteilte meine Sachen in die zwei Trolleys und die Plastikkisten die ich bei Obi gekauft hatte. Das größte Problem war, daß ich noch warme Sachen hatte, die eigentlich nach Kanada müssen. Ein Großteil meiner Winterausrüstung ist schon in Ottawa, aber ein paar Dinge habe ich erst jetzt nach Kalifornien mitgenommen, bevor ich sie im zweiten Schritt in den Schnee schaffe. Heute wurde es Ernst. Thomas+Thomas haben mich zum Flughafen gebracht. Das war mein Glück, denn meine Koffer wogen 35 kg und 27 kg. Damit hatte ich hoffnungsloses Übergepäck. Man darf maximal zwei Gepäckstücke mit je 23 kg (= 50 lbs) mitnehmen. Da ein Koffer sogar über 32 kg schwer war, wurden daraus buchungstechnisch zwei Gepäckstücke. Insgesamt hat es € 350 extra gekostet. Die Dame am Schalter erklärte mir, daß es besser wäre mit jedem Koffer unter 23 kg zu bleiben und dafür ein drittes Stück mitzunehmen. Bei meiner nächsten Ausreise weiß ich also Bescheid. Jetzt bin ich über Süd-Grönland und schaue mir die Flugdaten auf dem Monitor an. Z. Z. ist es draußen dunkel, da wir ziemlich weit im Norden unterwegs sind. Nach meiner Erwartung müßten wir aber nochmal ins Helle fliegen, bevor es richtig Nacht wird. Ich fliege in gewisser Weise ins Ungewisse. Ich weiß nicht, wie langer der Einsatz in Kalifornien dauern wird. Ob es danach in Richtung Kanada oder zurück nach Deutschland geht und wenn ja, wie lange, steht auch nicht fest. Meine Bemühungen um eine langfristige Arbeitserlaubnis für Kanada mit darauffolgender Daueraufhaltserlaubnis (Permanent Residence) setze ich auf jeden Fall fort. Sonntagabend telefonierte ich noch mit meiner Mutter. Sie erzählte mir, daß sie nun in etwa weiß, wie sich ihre Mutter - meine Großmutter - gefühlt hat, als sie mit meinem Vater 1969 nach Mali und 1975 nach Vietnam gegangen ist. Es ist doch was Anderes, ob man nur für ein paar Tage oder gleich für ein paar Monate ins Ausland geht. Dabei haben wir es heute gut. Mit Hilfe der Kommunikation über Telefon und Internet kann man den Kontakt nach Hause fast so halten, als wenn man im Lande wäre. Die einzige Herausforderung ist vermutlich der Zeitunterschied von 9 Stunden.

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