Freitag, 14. November 2008
Irvine - die ersten Tage
Natürlich ging nicht alles glatt.
Als ich Montagabend am John-Wayne-Airport landete, kamen meine beiden Trolleys nicht bei der Gepäckausgabe an. Sie hatten es in Chicago nicht durch die Röntgenanlage geschafft. Ich war nicht der Einzige dem es so ging. Nach Hinterlassen unserer Büroadresse rief ich das Hotel an und fragte, ob es einen Shuttleservice vom Flughafen gäbe. Natürlich gab es den. Außer mir war noch eine junge Frau mit im Bus, die am nächsten Morgen Bewerbungsgespräche hatte. Sie stammte aus Colorado und war offensichtlich das kalte Wetter dort Leid. Die Bergsicht wäre ja wunderschön, wenn es nicht so kalt wäre.
Die AVIS-Station für die Langzeitmieten war nur ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt. Der Inhaber war ein eloquenter Typ, der vor vierzig Jahren aus Syrien eingewanderte und mit einer deutschen Frau verheiratet ist. Er erklärte mir, daß das hier um uns herum alles ein großer Fake wäre, nichts ist echt. Ein Haus ist hier alt, wenn es zwei Jahre auf dem Buckel hat.
Er gab mir einen Hyundai Elantra mit Sonnendach und XM-Radio.
Ich fuhr dann weiter um mir die Schlüssel für die Wohnung abzuholen. Laut E-Mails von meiner Firma hatte unsere Rechtsabteilung am vergangenen Freitag noch alles geregelt. Wie ich dann im Leasing Center erfuhr, war das jedoch ein Irrglaube. The paperwork isn't ready yet. Da mir die freundliche, aber unwissende Dame auch nicht sagen konnte, wie lange es dauern würde, bin ich gleich ins Büro weitergefahren.
Wie sich herausstellte, wollte die Vermieterfirma von uns weitreichende Sicherheiten haben. Zwar hatten wir gerade für 131 Millionen $ C. übernommen, aber diese Typen hatten Angst, wir könnten die $3000 monatlich für ein Apartment nicht aufbringen. Leider haben die hier ein Monopol für Mietwohnungen, so daß man kaum Alternativen hat. Am Nachmittag war es dann soweit: Unser VP Facility Management hatte den Vertrag gegengezeichnet, meine Koffer waren von United Airlines angeliefert worden und ich todmüde. Alles Gründe um nach Hause - in das neue zu Hause - zu fahren.
Abends habe ich dann bei Albertsons ein paar Dinge für meinen Kühlschrank gekauft. Das war schon fast ein Abenteuer. Ich fand kaum eine mir bekannte Marke, alle Packungsgrößen sind anders als in Europa. Z. B. habe ich Apfelsaft in einer Gallone (3,8 l) gekauft. Das kostete $5,79. Beim Kaffee wird's noch lustiger. Für meinen Automaten holte ich eine Packung gemahlenen Kaffees, Packungsgröße 10,3 Unzen == 292 g, Preis $4,99.
Die Auswahl an Früchten war sehr groß, ich bekam meine geliebten Braeburns und auch noch Himbeeren. Letztere schmeckten aber nicht mehr besonders fruchtig. Auch hier ist der Sommer vorbei.
Bei Target habe ich mir noch 30 Plastikbügel gekauft, weil ich riesige Einbauschränke habe und die befüllen möchte.
Meine Koffer hatte ich in 20 Minuten ausgeräumt. Danach fiel ich wie tot ins Bett.
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